Grüner Strom aus Coldewärf
Artikel vom 06.01.2023

Investor Christoph Geil zeigt eine erste Planungsskizze für den Solarpark in Coldewärf. Bild: Norbert Hartfil
Der Agraringenieur Christoph Geil will in Nordenham-Coldewärf einen großen Solarpark errichten. In der Politik stößt das Vorhaben auf viel Zustimmung.
Der Klimaschutz und auch die Folgen des Ukrainekrieges erfordern ein Umdenken in der Energiepolitik. Strom aus umweltfreundlicher und nachhaltiger Produktion ist immer mehr gefragt. Dazu will Christoph Geil einen Beitrag leisten: Der Agraringenieur plant die Errichtung eines Solarparks. Auf den Grünflächen, die seinen landwirtschaftlichen Betrieb in Coldewärf umgeben, soll eine etwa 50 Hektar umfassende Photovoltaikanlage entstehen. Das entspricht einer Größe von 50 Fußballfeldern.
Viel Zustimmung
Für das Projekt, das Christoph Geil im Mai erstmals öffentlich vorstellt, bekommt er viel Zustimmung aus der Politik. In einer gemeinsamen Sitzung der Stadtratsausschüsse Bauen und Wirtschaft zeigen sich Sprecher aller Fraktionen begeistert.
Sein Vorhaben, die Ländereien westlich der Bundesstraße 212 als Photovoltaik-Freiflächenpark zu nutzen, hängt mit der eingeschränkten Eignung der Weiden für Pflanzenanbau oder Tierhaltung zusammen. Diese Verunreinigungen sind auf die jahrzehntelangen Emissionen der Hüttenbetriebe im nahen Friedrich-August-Hütte zurückzuführen.
Als Abnehmer für den grünen Strom hat Christoph Geil nicht nur die Privathaushalte, sondern besonders auch die Nordenhamer Industrie im Blick. Er weiß, dass die Produktion in den Werken sehr energieintensiv ist und die aktuellen Preissteigerungen den Unternehmen schwer zu schaffen machen. Mit seinem Solarpark möchte Christoph Geil bewirken, dass sich die Energiepreise vor Ort stabilisieren. Das sei letztlich auch ein Betrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Er kann sich zudem vorstellen, mit dem nachhaltigen Strom einen Elektrolyseur zu versorgen, der grünen Wasserstoff erzeugt.
100 000 Module
Das Plangebiet erstreckt sich über insgesamt 65 Hektar. Davon sind – je nach Abstandsvorgaben – 40 bis 60 Hektar für die Solarstromanlage vorgesehen. Bei einer Größe von 50 Hektar könnten auf 1819 Tischen etwa 100 000 Photovoltaik-Module installiert werden. Den Baubeginn peilt Christoph Geil für Frühling 2023 an. Ende 2024 könnte die Anlage dann ans Netz gehen.
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