Hunde sollen in Stadland öfter an die Leine
Artikel vom 24.06.2022

Hunde gehören an die Leine – in Stadland bald auch außerhalb der Brut- und Setzzeit? Bild: Pixabay
Die Stadlander Gemeindeverwaltung wünscht eine Leinenpflicht für Hunde auch außerhalb der Brut- und Setzzeit. Dazu wollen die Politiker einen Experten hören.
Die Gemeindeverwaltung will den Leinenzwang für Hunde deutlich ausweiten: Er soll jetzt auch außerhalb der Brut- und Setzzeit gelten, wenn auch nicht überall. Diese Pläne haben unter Hundehaltern Beunruhigung hervorgerufen.
Experte soll informieren
Deshalb fällte der Finanz- und Satzungsausschuss des Rates in seiner jüngsten Sitzung keine Vorentscheidung über den von Ordnungsamtsleiter Nils Möhlmann vorgelegten Satzungsentwurf, sondern beschloss auf Antrag der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Elke Kuik-Janssen einstimmig, zunächst den Naturschutzbeauftragten des Landkreises zu diesem Thema zu hören.
2017 wurden die Stadlander Deichregionen zu Naturschutzgebieten erklärt, weshalb die dort lebenden Wildtiere unter besonderem Schutz stehen. Das Bundesnaturschutzgesetz ermächtige die Gemeinde, für diese Bereiche besondere Regelungen zu treffen, argumentiert Nils Möhlmann. Das solle mit dem Satzungsentwurf geschehen. Doch dabei soll es nicht bleiben: Auch auf Spielplätzen und deren Umfeld soll die Leinenpflicht gelten.
Freilauf-Flächen
An der Marschrichtung gab es im Ausschuss keine grundsätzliche Kritik. Die Mitglieder diskutierten aber viele Einzelaspekte und vertraten gleichlautend die Ansicht, dass der Rat im Gegenzug Flächen festlegen müsse, auf denen Hunde frei herumlaufen dürfen. Diese Flächen gibt es bisher nicht.
So sprach sich der CDU-Fraktionschef Günter Busch dafür aus, den Hundestrand in Kleinensiel ebenso in die Satzung aufzunehmen wie Kindergärten und ihr Umfeld. Auf der anderen Seite müssten landwirtschaftlich genutzte Wege freigegeben werden, weil das Wild sich auf die andere Seite des Grabens zurückziehen könne, wo für die Bauern ein Mäh- und Düngeverbot gilt. Auch hinter dem Deich müsse ein Weg festgelegt werden, auf dem Hunde frei laufen dürfen. Nils Möhlmann widersprach: Das könne aus Gründen des Naturschutzes nicht erlaubt werden.
Auch bei Schulen
Bürgermeister Harald Stindt (parteilos) regte an, auch Schulen und ihr Umfeld in die Bereiche mit Leinenzwang einzubeziehen. Olaf Helwig (WPS) forderte eine detaillierte Karte.
Wolfgang Fritz, der amtierende Sprecher der WPS/Unabhängige-Gruppe, räumte ein, dass die Überwachung der Leinenpflicht schwierig wird: „Aber es geht darum, etwas in der Hand zu haben, wenn jemand seinen Hund nicht im Griff hat.“
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