Jugendschützer wollen Saufgelage stoppen
Artikel vom 20.06.2022

Immer häufiger werden Kinder und Jugendliche mit Alkohol am Strand erwischt. Auch illegale Rauschmittel werden hier konsumiert. Die Jugendschützer wollen jetzt dagegen vorgehen. Bild: Jens Milde
Immer wieder werden Kinder und Jugendliche am Strand mit Alkohol und unerlaubten Rauschmitteln erwischt. Die Jugendschützer wollen sich das nicht länger mit ansehen.
Das Strandgelände in Nordenham gehört zweifellos zu den schönsten Orten in der Stadt. Der Bereich zwischen Union-Pier und Großensieler Hafen ist ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger. Auch Kinder und Jugendliche treffen sich hier gerne. Es wird gequatscht, Fußball gespielt, Musik gehört und vieles mehr. Es wird aber auch reichlich Alkohol getrunken. Außerdem machen unerlaubte Rauschmittel die Runde. Die Jugendschützer wollen sich das nicht länger mit ansehen. Sie kündigen an, den Nordenhamer Strandbereich nun verstärkt ins Visier zu nehmen.
Kontrollen
Wie der Pressesprecher des Landkreises, Martin Bolte, mitteilt, will das Jugendamt des Landkreises in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Nordenham und der Nordenhamer Polizei in den nächsten Wochen verstärkt Jugendschutzkontrollen am Strand vornehmen. Hintergrund sind Beobachtungen in den vergangenen Wochen.
Vor allem in den Abendstunden seien Kinder und Jugendliche in größeren Gruppen beim Konsum unerlaubter Substanzen und beim Trinken von Alkohol beobachtet worden, heißt es in einer Pressemitteilung des Landkreises.
„Das gute Wetter und der Wegfall der Corona-Auflagen führen dazu, dass gerade auch bei jungen Menschen ein großes Bedürfnis nach Geselligkeit und Party besteht“, weiß die Kreisjugendpflegerin Renate Marquard. „Heranwachsende neigen allerdings erfahrungsgemäß dazu, sich und ihren Körper zu überschätzen und geraten schnell in die Situation, sich beim Konsum alkoholischer und berauschender Mittel maßlos zu verhalten.“
Dies könne langfristige, gravierende, gesundheitliche und psychische Schäden zur Folge haben, erläutert Renate Marquardt. „Dann ist der Spaß schnell vorbei und kann mit einem Krankenhausaufenthalt oder einer strafrechtlichen Verfolgung enden.“
Appell an Eltern
Landkreis, Stadt und Polizei appellieren deshalb an alle Eltern und Erziehungsberechtigten, verstärkt auf ihre Kinder zu achten.
In den vergangenen Jahren ist der Weserstrand in Nordenham immer wieder ins Visier der Jugendschützer geraten. Jahrelang waren die Vatertagstouren ein großes Problem, weil bei diesen Anlässen auch Jugendliche gerne über den Durst trinken und zudem ihre Flaschen in die Natur werfen. Seitdem die Stadt Nordenham dort einen Sicherheitsdienst einsetzt, konnte sie zumindest das Müllproblem erheblich eindämmen. Natürlich ist der Strand nicht nur am Vatertag ein beliebter Treffpunkt. Vor allem in den Sommermonaten wird hier viel gefeiert. Nicht immer geht es dabei friedlich zu. Schäden durch Randalierer sind keine Seltenheit.
Das Treffen und Feiern am Strand will den Jugendlichen niemand verbieten. Aber wenn es um Alkohol und Drogen geht, verstehen die Jugendschützer keinen Spaß. Martin Bolte weist auf die gesetzlichen Grundlagen des Jugendschutzes hin. Sie sind online abrufbar unter www.bmfsfj.de, www.jugendschutz-aktiv.de und www.Jugendschutz.de. Außerdem sind sie beim Jugendamt des Landkreises Wesermarsch erhältlich.
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