Sechstklässler setzen sich gegen Kinderarbeit ein
Artikel vom 08.07.2022

Haben Spenden für die Bekämpfung von Kinderarbeit gesammelt: Lehrerin Meike Wassmann (hinten rechts) und ihre Schülerinnen und Schüler aus dem Religionskurs des 6. Jahrgangs am Gymnasium Nordenham. Bild: Eyleen Thümler
Um Kinderarbeit entgegenzuwirken, haben Sechstklässler des Gymnasiums nun Spenden in der Innenstadt gesammelt. Und dabei ist eine beachtliche Summe zusammengekommen.
„Was denkt ihr, wie alt ist diese Person?“, fragte Lehrerin Meike Wassmann, als sie ihrem Religionskurs des 6. Jahrgangs des Nordenhamer Gymnasiums ein Bild von einer faltigen Hand zeigte. Die Frage diente als Einstieg in das Thema Kinderrechte und Kinderarbeit. Denn die Hand gehört nicht zu einer 80-jährigen Person, wie es die meisten Kinder vermuteten. Sie gehört einem sechsjährigen Jungen, der in einer Lehmkuhle in Mexiko arbeiten muss.
Selbst aktiv geworden
„Es ist wichtig, den Kindern zu zeigen, wie gut sie es in Deutschland haben und dass es für Gleichaltrige aus anderen Ländern nicht immer selbstverständlich ist, dass sie zur Schule gehen können“, sagt Meike Wassmann. Aus der Unterrichtseinheit heraus und nachdem sie mehr über das Thema erfahren hatten, sei bei den Schülerinnen und Schülern der Wunsch entstanden, Kinderarbeit entgegenzuwirken und selbst aktiv zu werden.
Als Maßnahme haben sie in einer Doppelstunde rund 100 unterschiedliche Figuren aus Ton hergestellt und diese nun in der Fußgängerzone gegen eine kleine Spende an Passanten abgegeben. Nachdem die Kinder einen kleinen Verkaufstisch vorbereitet und mit selbstgebastelten Plakaten ausgestattet hatten, wurden Flyer verteilt, um auf die Aktion aufmerksam zu machen. Und so gingen die ersten Tonfiguren schon nach kurzer Zeit über die „Ladentheke“.
Aktion erfolgreich
Am Ende der Aktion haben die Sechstklässler ganze 305,61 Euro zusammenbekommen. „Es ist super gelaufen, die Kinder waren richtig glücklich“, sagte Meike Wassmann abschließend. Das Geld soll nun der Organisation XertifiX zugutekommen. Der Verein setzt sich seit vielen Jahren für die Bekämpfung von Kinder- und Sklavenarbeit in asiatischen Steinbrüchen und Verarbeitungsbetrieben ein und hat das Ziel, faire und menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu schaffen.
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