Wie ein junges Paar dem altehrwürdigen Café Lohmann Leben einhaucht

Artikel vom 09.09.2022

Eyleen Thümler

Haben im vergangenen Jahr das Café Lohmann übernommen: Hamza Atilgan und Katja Saalbach Bild: Eyleen Thümler

Im vergangenen Jahr haben Katja Saalbach und Hamza Atilgan das traditionsreiche Café Lohmann in Nordenham übernommen. Trotz schwieriger Zeiten blicken sie zufrieden auf die vergangenen Monate zurück.

Ob Torten, Gebäck oder ein ausgiebiges Frühstück – bei Café Lohmann in Nordenham gibt es alles, was das Herz begehrt. Und das seit fast einem Jahrhundert. Im vergangenen Jahr gab es für das traditionelle Unternehmen jedoch eine Veränderung: Die langjährigen Besitzer Rolf und Karin Schürmann haben das Café nach 42 Jahren abgegeben. Und zwar in die Hände von Hamza Atilgan und Katja Saalbach.

Zeit zum Einleben

Die Übergabe erfolgte in Coronazeiten. Für die neuen Besitzer sei dies aber kein schlechter Start gewesen. Im Gegenteil: „Wir hatten dadurch anfangs genug Zeit, uns einzuleben, alles in Ruhe durchzugehen und das Personal kennenzulernen“, erinnert sich Katja Saalbach. Nach drei Wochen ging es dann erstmals richtig los und Gäste konnten wieder empfangen werden.

Das junge Unternehmerpaar ist schnell hineingewachsen in seine neue Aufgabe. „Natürlich ist eine Selbstständigkeit etwas anderes als ein Angestelltenverhältnis. Aber wir wussten ja, worauf wir uns einlassen“, sagt Katja Saalbach. Dass von Anfang an alles so gut geklappt hat, sei auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken. Viele von ihnen sind schon seit einigen Jahren im Unternehmen tätig und kennen die Abläufe. „Wir haben hier ein tolles Miteinander, man unterstützt sich gegenseitig“, sagt Hamza Atilgan. Auch für die neuen Betreiber selbst fällt immer und überall Arbeit an. Denn zum Café und zur Konditorei gehört auch das Hotel, dass sich im ersten Stock des Gebäudes befindet. Auch hier konnten schon kurz nach der Übernahme wieder Gäste empfangen werden. Und seitdem sind die elf Zimmer so gut wie immer ausgebucht. „Wir haben viel Durchlauf in Nordenham, es kommen viele Gäste, die Radtouren machen und ein bis zwei Tage bleiben. Und dann kommen schon wieder die nächsten“, berichtet Katja Saalbach.

Nie Feierabend

Es sei das Zusammenspiel aus den drei Bereichen, das das Café Lohmann zu dem macht, das es ist. Seit Jahren gelte das Unternehmen bei den Nordenhamern als zuverlässige Adresse und als beliebte Anlaufstelle, wenn es um Kuchen mit Qualität geht. Auch Katja Saalbach und Hamza Atilgan selbst sind in Nordenham aufgewachsen und haben damit schon immer eine Verbindung zum Café. „Man kennt es seit der Kindheit und ich habe mich hier schon immer wohl gefühlt“, sagt Katja Saalbach. Umso schöner sei es, das Unternehmen jetzt selbst zu betreiben. Die letzten knapp anderthalb Jahre vergingen wie im Flug, berichtet das Paar. Gleichzeitig hätten die beiden das Gefühl, schon viel länger dabei zu sein. „Wir mussten so viel lernen, sind jeden Tag vor Ort und haben eigentlich nie Feierabend. Aber es macht uns unglaublich viel Spaß“, sagt Hamza Atilgan.

Neue Ideen

Auch die Rückmeldungen der Kunden seien durchweg positiv. „Die Leute kommen glücklich hier rein und gehen meistens noch glücklicher wieder raus“, sagt Katja Saalbach. Sie schätzen den guten Service, die Qualität der Torten und vor allem die Tradition des Unternehmens. Gleichzeitig erhalten die Betreiber aber auch positive Resonanz für ihre neuen Ideen, mit denen sie vor allem die jüngere Generation ansprechen möchten. „Wir sind viel auf Instagram aktiv und haben auch neue Dinge im Angebot, wie zum Beispiel vegane Backwaren“, berichtet Katja Saalbach.

Die beiden wollen eine gute Mischung erzeugen. Das Traditionelle dürfe nicht vergessen werden, aber man müsse auch mit der Zeit gehen. „Die Rezepte der Torten sind teilweise fast 100 Jahre alt. Und genau das ist besonders und wird auch so bleiben. Doch man muss auch neue Dinge ausprobieren“, sagt Hamza Atilgan.  


 

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