„An jedem Tag eine gute Tat“
Artikel vom 28.12.2022

Josephine Heinisch (39) Bild: Björn Lübbe
Josephine Heinisch ist im Vorstand der Wilhelmshavener Pfadfinder. Anfang des Monats wurde sie für ihr Engagement geehrt. Ihr wichtigstes Hilfsmittel: Hund „Keks“.
„An jedem Tag eine gute Tat“ – das altbekannte Motto gilt auch im Wilhelmshavener Pfadfinderstamm. Josephine Heinisch ist im Vorstand, leitet die Jungpfadfinder und begleitet die „Rover“ im Alter von 16 bis 21. Für ihr Engagement wurde sie Anfang des Monats vom Oberbürgermeister Carsten Feist geehrt. „Aber eigentlich müsste man die Kinder ehren, die stellen das auf die Beine“, findet die Schortenserin.
Heinisch war nie Pfadfinderin. Die 39-Jährige ist seit 17 Jahren Soldatin bei der Marine. Zu den Pfadfindern kam sie über ihren Mann Michael, der dort schon als Sechsjähriger anfing. Gemeinsam starteten sie 2019 den Wilhelmshavener Pfadfinderstamm, auch, weil sie ihre eigenen Kinder Felix (14) und Paulina (10) gut untergebracht wissen wollten.
Pfadfinderstamm wächst
Heute haben sie rund 80 Mitglieder in vier Altersgruppen. „Ich freue mich, dass wir so gewachsen sind, auch in der Coronazeit“, erzählt die ehemalige Berlinerin. Besonders wichtig sei an dieser Arbeit, dass die Kinder ein Hobby haben, sich in der Natur beschäftigen können und nicht aus Langeweile Blödsinn machen.
Viele Aktionen wären ohne die Pfadfinder auch gar nicht möglich. Zu Beginn des Ukraine-Krieges sammelten sie containerweise Spenden, die an die ukrainische Grenze gefahren wurden. „Ohne die Kinder hätten wir vielleicht einen halben Container gefüllt bekommen. Einige spendeten sogar ihr eigenes Spielzeug.“
Neben sozialen Projekten unternehmen die Pfadfinder auch regelmäßige Fahrten, Lager und mehrtägige Wanderungen. Dabei werden ihre „Scout Skills“, also Pfadfinder-Kompetenzen, trainiert, in diesem Jahr waren sie schon in Paris und Berlin. „Den Blick über den Tellerrand finde ich total wichtig. Meine Eltern sind viel mit mir gereist und bei der Marine habe ich auch viel gesehen. So bleibt man weltoffen, lernt, die Perspektive zu wechseln“, sagt Heinisch.
Die Pfadfinder treffen sich einmal die Woche. Draußen übernachten, durch den Wald marschieren, mehrtägige Wanderungen, Kekse backen oder weihnachtliches basteln. „Wir machen das, was den Kindern eben so einfällt.“
Soldatin mit Hund
Als Soldatin musste Heinisch allerdings noch einiges dazulernen. Zwar könne sie natürlich mit Feuer und Messer umgehen, aber habe sie beispielsweise nie gelernt, wie Ruten geknüpft werden. Für so etwas gebe es aber regelmäßig Wochenendfortbildungen.
Besonders spannend für die Pfadfinder ist Heinischs Hund „Keks“. Als Pfadfinderhund ist Keks immer mit dabei; ganz zur Freude der Kinder, die Keks betüddeln, mit ihm spazieren gehen oder sich einfach mal eine Kuscheleinheit abholen. Als ehemaliger ungarischer Straßenhund genießt Keks das genauso sehr wie die Kinder. „Und durch seine Ohrfehlstellung ist er genauso etwas Besonderes wie all’ unsere Kinder“, lacht Heinisch.
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