Austausch, der die Welt verändern könnte
Artikel vom 13.01.2023

Dr. Wiebke Endres (v. li.), Marten Gäde und Schulleiter Stefan Fischer zeigten sich begeistert vom Engagement der Schüler, hier stellvertretend für die Klasse 6e: Nomi, Dilmaw, Ioanna und Dilva (am Schild v. li.). Bild: Björn Lübbe
Die Schüler des Neuen Gymnasiums Wilhelmshaven setzen sich für Kinder in Afrika ein, sammeln Geld durch Aktionen und pflegen dort Brieffreundschaften. Nun wurde die Schule für dieses internationale Projekt ausgezeichnet.
Andere Sprache, keine Internet Unterstützung und mehr als zehntausend Kilometer zwischen ihnen: Die Schüler der aktuellen Klasse 6e des Neuen Gymnasiums Wilhelmshaven (NGW) halten widrigen Bedingungen zum Trotz Kontakt zu Schülern in Kenia. Eineinhalb Jahre läuft die Kooperation mit der Waisenschule in Mombasa bereits. Nun überreichte der Wilhelmshavener Landtagsabgeordnete Marten Gäde (SPD) dem NGW die Auszeichnung zur Aufnahme im Netzwerk „Niedersächsische Schulen MIT Afrika“.
Auswirkungen durch direkte Einblicke
Damit wird das NGW, seit 2019 Europaschule, erneut für internationales Engagement belohnt. „Mit den Herausforderungen unserer globalen Welt kann man sich gar nicht früh genug beschäftigen“, sagt Dr. Wiebke Endres, die auch diese Kooperation begleitet.
In weiten Teilen Afrikas sei Bildung eine der Herausforderungen. Besonders auf dem Land haben Kinder in der Regel keinen Zugang zu Bildung. Das erfahren die NGW-Schüler durch die Kooperation aus erster Hand. Durch Entfernung und Bedingungen vor Ort findet der Austausch über den Briefweg mit Hilfe von Flugpaten statt. Auch per Video werden Eindrücke vermittelt.
„Es ist traurig, dass sie so wenig haben und wir so viel“, so Schülerin Ioanna. Das Wort „ungerecht“ fällt häufiger mal, berichtet Endres. Mit den Eindrücken – auch im Vergleich zum eigenen Leben – umgehen, auch das müssen die Schüler lernen. „Die Einstellung der Kinder dort, für die Schule eine Chance auf eine bessere Zukunft ist, wirkt sich auch auf unsere Schüler aus“, berichtet Endres.
Erfahrung, etwas in der Welt zu verändern
Sie wollen helfen, organisierten jüngst eine Verkaufsaktion mit Spekulatiushäuschen. Das Geld daraus wird in die Partnerschule investiert. Über die Details entscheiden die Schüler gemeinsam. „Sie versuchen aus dem, was sie haben, das Beste zu machen“, sagt Dilmaw. In den Videos „tanzt immer jemand, sie haben gute Laune“, ergänzt Nomi. Auch diese Eindrücke gibt es. Die Erfahrung, etwas in der Welt verändern zu können, werde die Schüler irgendwann womöglich erneut genau dazu inspirieren, zeigt sich Schulleiter Stefan Fischer überzeugt.
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