Der „Tiger“ rangiert vollautomatisch im Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven
Artikel vom 20.01.2023
Das Foto zeigt die auffällige Lokomotive WLH 54 („Tiger“, Henschel DHG 500 C) auf den Gleisen der Vorstellgruppe im JadeWeserPort-Gelände in Wilhelmshaven. Bild: Dietmar Bökhaus
Auf den Gleisen im Wilhelmshavener JadeWeserPort-Areal fährt noch bis 31. Mai eine Diesellok mit einem auffälligen Tigerkopf im Rangierbetrieb. An ihr wird geforscht, ob das Rangieren demnächst automatisiert werden kann.
Auf den Gleisen im Wilhelmshavener JadeWeserPort-Areal fährt eine Diesellok mit einem auffälligen Tigerkopf im Rangierbetrieb. Es ist die WLH 54 („Tiger“, Henschel DHG 500 C). Mit ihr wird seit Mitte 2020 und noch bis zum 31. Mai dieses Jahres das Forschungsprojekt RangierTerminal4.0 durchgeführt. Das Forschungsvorhaben „RangierTerminal4.0“ dient zur Erprobung des vollautomatischen Rangiervorgangs in der Vorstellgruppe im Güterverkehrszentrum (GVZ) von Deutschlands einzigem Container-Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven und wird im Rahmen der Förderrichtlinie Innovative Hafentechnologien (IHATEC) mit 2,35 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.
Weniger Diesel
Um den zeitkritischen Rangiervorgang optimal zu gestalten und sowohl mit dem Containerumschlag, als auch mit der Zuglaufplanung abzustimmen, soll mit dem Projekt RangierTerminal4.0 ein vollautomatisches Rangieren mit einer Lokomotive erprobt und der Bahnbetrieb nach den Anforderungen des Containerumschlags und unter Umweltgesichtspunkten (Emission von Lärm und Schadstoffen) optimiert durchgeführt werden.
Zwecks Minimierung des Dieselverbrauchs werden eine konventionelle Rangierlokomotive, die Gleisanlagen im GVZ und die Managementsoftware angepasst. So ist es jedenfalls auf den JadeWeserPort Internetseiten zu lesen. Kooperationspartner bei dem Forschungsprojekt „RangierTerminal 4.0“ sind die Westfälische Lokomotiv-Fabrik Reuschling GmbH & Co. KG in Hattingen, die über langjährige Erfahrungen im Bereich der Schienenfahrzeuge verfügt. Das Unternehmen hat sich zum Anbieter ganzheitlicher Lösungen für Schienenfahrzeugbetreiber entwickelt und fungiert innerhalb des Forschungsprojekts als Anbieter für die Entwicklung, Fertigung und Vermarktung der modularen Rangierlokomotive. Die „dbh Logistics IT AG“ in Bremen gehört zu den führenden Unternehmen der Logistik-IT in Deutschland und entwickelt und betreibt Branchenlösungen für Schifffahrt und Hafen, Industrie und Handel sowie Spedition und Logistik. Das Unternehmen ist der Betreiber der Port-Community-Systeme (PCS) für den JadeWeserPort Wilhelmshaven, an die neben dem Terminalbetreiber auch Speditionen, Reedereien, Eisenbahnverkehrs-unternehmen, Zoll, Wasserschutzpolizei sowie große Verlader bzw. Empfänger angebunden sind.
Optimierung des Systems
Mit der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (THN) ist eine der forschungsstärksten Hochschulen der angewandten Wissenschaften in Deutschland Projektpartner. Das „Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.„ ist das nationale Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt und die Raumfahrtagentur Deutschlands mit den weiteren Schwerpunkten Energie und Verkehr sowie Sicherheit und Digitalisierung. Es arbeitet an Technologien, Methoden und Konzepten zur betrieblichen, technischen und wirtschaftlichen Optimierung des Bahnsystems. Natürlich sind auch die JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG als Hafenbetreiber und die Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG am Forschungsprojekt beteiligt.
Weitere interessante Artikel
GEWERBETREIBENDE ERHIELTEN INFORMATIONEN ÜBER DAS PROJEKT „WILHELM WILHELMSHAVEN MITTENDRIN“.: Reger Austausch auf Tonndeicher Netzwerkabend
Anzeige
Rund ein Dutzend Gewerbetreibende waren der Einladung zum ersten Tonndeicher Netzwerktreffen gefolgt. Sie waren gespannt auf Informationen zum Förderprojekt „WILHELM Wilhelmshaven Mittendrin“.