Emotionales Wiedersehen nach dem langen Nato-Einsatz

Artikel vom 18.07.2023

Hendrik Suntken

Zurück in Wilhelmshaven: Über ein halbes Jahr war die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ im Nato-Einsatz in Nord- und Ostsee und der Arktis unterwegs. Bild. Björn Lübbe

Nach einem sechsmonatigen Einsatz in Nordsee, Ostsee und arktischen Gewässern ist die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ wieder in Wilhelmshaven eingelaufen. Ein freudiges Wiedersehen mit Angehörigen.

Plakate, Transparente und bunte Luftballons flattern im Wind, das Team der „blauen Insel“ verkürzt den Wartenden mit manchem Imbiss die Wartezeit, und viele Kameralinsen und neugierige Augen sind hoffnungsfroh auf den Horizont gerichtet. Die Vorfreude der geduldig am Anleger wartenden Angehörigen ist groß, als am Sonntagvormittag die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ nach über einem halben Jahr auf See wieder in ihrem Heimathafen festmachte.

Weite Anreise für die Liebsten

Einige von ihnen haben eine weitere Anreise in Kauf genommen, um ihre Liebsten wieder auf Wilhelmshavener Boden begrüßen zu können. „Wir sind gestern Abend losgefahren und haben dann hier übernachtet“, erzählt Markus Maske, zusammen mit Ehefrau Kathrin aus Aachen angereist, um den gemeinsamen Sohn, Oberleutnant Alexander Maske, wieder in die Arme zu schließen. Mit dem Vermissen weiß man umzugehen, wie Kathrin Maske erzählt: „Wir sind eine Bundeswehrfamilie, wir kennen das!“

Andrea Christern ist mit ihrer Familie samt Kindern aus Schleswig-Holstein in die Jadestadt gekommen, damit sie ihren Mann Matthias gebührend in Empfang nehmen kann. Mit einem bemalten Laken und mit dem Konterfei des Fregattenkapitäns bedruckten Ballons ist dafür gesorgt, dass dies gut gelingt. Wie man als Familie so eine lange Abwesenheit übersteht? „WhatsApp und andere Dinge machten es einfach, in Kontakt zu bleiben. Zwischendurch gab es ja auch Heimaturlaub. Aber trotzdem ist es eine lange Zeit – besonders für die Kinder“, erzählt Andrea Christern.

Kein Musikkorps am Kai

Christine und Heinz Berger-Bischof hatten es als Schortenser nicht ganz so weit: Sie holen ihren Neffen ab, zu dem sie ein enges Verhältnis haben. So groß die Freude über das Wiedersehen ist, so hat Christine Berger-Bischof dennoch einen Kritikpunkt: „Es ist echt bedauerlich, dass das Marinemusikkorps heute nicht dabei ist. Wer so lange weg ist, der würde sich sicherlich freuen, mit Musik begrüßt zu werden.“

Eineinhalb Mal die Erde umrundet

Sechs Monate war die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ Teil der „Very High Readiness Taskforce“ (VJTF) der Nato. Dabei war sie unter Kommando von Fregattenkapitän Hendrik Wißler in Nordsee und arktischen Gewässern an multinationalen Übungen beteiligt, im Trägerverband mit dem US-Amerikanischen Flugzeugträger „USS Gerald Ford“ unterwegs und übernahm als Flaggschiff und Führungsplattform für Verbandsführer Flottillenadmiral Thorsten Marx die Spitze des Einsatzverbandes.

Die Fregatte legte während des Einsatzes mehr als 33.000 Seemeilen zurück, was etwa eineinhalb Erdumrundungen entspricht. Zum Zeitpunkt des Einlaufens waren 220 Männer und Frauen an Bord, hinzu kommen zwei „Sea Lynx“-Bordhuschrauber samt Personal und eine Zahnarztgruppe sowie die Task Group 441.01 der VJTF: Für den 20-köpfigen Stab des Verbandsführers wird der Einsatz in der zweiten Jahreshälfte auf der Fregatte „Hessen“ weitergehen.


 

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