Lehrermangel ist in Wilhelmshaven kaum noch Thema
Artikel vom 22.08.2023
Während viele Schulen in Niedersachsen über einen Mangel an neuen Lehrkräften klagen, sind in Wilhelmshaven die meisten ausgeschriebenen Stellen besetzt. Insgesamt habe sich die Lage verbessert. Bild: steveriot1/pixaby
Die Bildungslandschaft in Niedersachsen ächzt unter dem Lehrermangel. Ganz Niedersachsen? In Wilhelmshaven hat sich, dem Landestrend entgegen, die Situation eher verbessert.
Wilhelmshaven - Lehrermangel sorgt landesweit für Unterrichtsausfälle und hohe Belastungen für die Bildungsträger. Die Bildungslandschaft der Jadestadt scheint sich diesem Trend jedoch erfolgreich zu widersetzen. Wie Bianca Trogisch, Pressesprecherin der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung auf Anfrage mitteilt, ist von den 14 neu zu besetzenden Stellen für das aktuelle Schuljahr an allgemeinbildenden Schulen nur eine Position an einer Grundschule noch unbesetzt. „Trotzdem das neue Schuljahr gestartet ist, läuft das Besetzungsverfahren mit Hochdruck weiter“, sagt Trogisch. In diesem Jahrgang sei zudem ein Quereinsteiger eingestellt worden – was in Wilhelmshaven eher vereinzelt geschehe.
„Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich die Versorgung mit Lehrkräften in Wilhelmshaven insgesamt in den vergangenen Jahren – entgegen dem Landestrend – erfreulicherweise verbessert hat“, sagt Trogisch. Insbesondere betreffe dies Lehrkräfte für Grund-, Haupt-, Real- und Oberschulen. Die Versorgung an Gymnasium und Gesamtschule sei grundsätzlich stabil. Das bestätigt auch die letzte Erhebung des Kultusministeriums zur Unterrichtsversorgung zum 8. September 2022: Für die Statistik werden Soll-Stunden der Lehrkräfte mit tatsächlicher Unterrichtszeit verrechnet. Keine allgemeinbildende Schule war unter 90 Prozent versorgt. Einzige Ausnahme blieb der Nordsee-Campus an der Paul-Hug-Straße mit rund 80 Prozent. Dieser nahm erst im Verlauf des Schuljahres die Arbeit auf.
Auch wenn die Statistik für 2023 erst zum Stichtag 31. August erhoben wird, scheint es in Wilhelmshaven derzeit nicht an Bewerbern zu mangeln. Wie Schulleiter Dr. Knut Engeler auf Nachfrage mitteilt, wurden der Wilhelmshavener IGS zu diesem Halbjahr vier Planstellen und eine Vertretungsstelle (mit halber Stundenzahl) zugewiesen, die zügig besetzt werden konnten. „Die Nachfrage nach einer Beschäftigung an der IGS Wilhelmshaven ist nach wie vor groß. Zahlreiche Anfragen interessierter Lehrkräfte musste wir deshalb negativ beantworten, weil es eben doch ,nur’ vier Stellen sind, die wir diesen Sommer bekommen haben“, sagt Engeler. Derzeit sei die IGS zu mehr als 90, aber noch deutlich unter 100 Prozent versorgt. Man habe einvernehmlich Lehrkräfte an einige Schulen des Landesdezernats abgeordnet und stelle eine weitere Stelle für den Krankenhausunterricht zur Verfügung.
Der Schulleiter sieht aber auch Bedarfe: „Wir würden uns einen größeren Pool an Mathematik-Lehrkräften wünschen, ebenso Biologie und natürlich Informatik sowie immer wieder Technik. Leider dürfen wir in der Regel nur theoretisch Lehrkräfte einstellen, die nicht gymnasiales Lehramt studiert haben“, sagt Engeler. Letzterer Umstand erkläre zum Teil den Mangel im Fach Technik, das für Gymnasien nicht vorgesehen ist.
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