Mit der ganzen Welt verbunden
Artikel vom 08.06.2022

Albert Homrighausen an der Morsetaste und Claus und Dianna Lorenzen im Funkraum. Bild: Dietmar Bökhaus
Im Deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven nimmt die „Marinefunkerrunde e.V.“ Kontakt mit über 70 Museumsschiffen auf der ganzen Welt auf.
Schon traditionell werden an diesem Wochenende im „Funkraum“ des Museumsschiffes Mölders an der Pier des Deutschen Marinemuseums in Wilhelmshaven Mitglieder der „Marinefunkerrunde e.V.“ beim so genannten „Museum Ships Weekend“ den Betrieb aufnehmen, um mit anderen Funkern weltweit in Kontakt zu treten, zum ersten Mal seit drei Jahren wieder. „Interessierte Besucherinnen und Besucher mit einer gültigen Eintrittskarte sind herzlich eingeladen, dem Event heute und morgen beizuwohnen und mit den Funkern ins Gespräch zu kommen“, erklärt Nina Nustede vom Marinemuseum.
70 Museumsschiffe in Verbindung
Dieses „International Museum Ships Weekend”, an dem Funker auf 70 Museumsschiffe weltweit Verbindung miteinander aufnehmen wollen, findet immer am ersten Juniwochenende statt. Organisiert wird das Event von der Crew des Museumsschlachtschiffes „USS NEW JERSEY” in den USA. Das Gros der Teilnehmer besteht aus US-Schiffen, die aufgrund der Zeitverschiebung am Samstag erst ab ca. 16 Uhr per Funk erreichbar sind. Im europäischen Raum ist eine Verbindung bereits ab Samstagvormittag möglich, dabei ist ein Kontakt mit dem Museums-U-Boot U995 in Laboe obligatorisch.
Traditionelle Morsetelegraphie
Sprechfunk sowie digitaler Schreib- und Datenfunk sind hierbei zwar auch möglich, aber die Kommunikation findet traditionell hauptsächlich per Morsetelegraphie statt, erklärte KptLt a. D. Albert Homrighausen, der gemeinsam mit Dianna und Claus Lorenzen den Funkkontakt aus Wilhelmshaven mit dem Rest der Welt aufrecht halten will. Die „Marinefunkerrunde e.V.“ wird mit vier Personen aus dem Funkraum des größten deutschen Museumsschiffes versuchen, Kontakt mit Gleichgesinnten unter anderem in San Francisco, Genua, Pearl Harbor, Quebec, Stockholm und Peenemünde aufzunehmen. 316 Mitglieder hat der Verein, der in jedem Jahr ein Treffen auf Vereinsebene veranstaltet. Weltweit zählen etwa 70.000 Angehörige zu dem Personenkreis, der das lizensierte Funken betreiben, also auf Kurzwelle senden darf. Die Morsetelegraphie wurde 1998 eingestellt und durch den Satellitenfunk ersetzt.
Erste Verbindung mit York
„Aber für einen echten Funker gibt es nichts Schöneres als den Kontakt zu andern Gleichgesinnten mit dem Morsealphabet zu suchen”, so Claus Lorenzen. Seit 2013 trifft man sich einmal im Jahr um dieses „International Museum Ships Weekend” durchzuführen. Die Mitglieder auf dem US-Museumsschlachtschiff „USS New Jersey” sind seit 2005 mit diesem Hobby beschäftigt, so Claus Lorenzen, der wie auch Albert Homrighausen ein echter Zerstörerfahrer ist, das Museumsschiff also genau kennt. Die erste Verbindung am gestrigen Freitag hatten Homrighausen und Lorenzen mit einer britischen Station in York.
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