Zwei Förderprojekte – ein Ziel: Mehr Sicherheit und Effizienz
Artikel vom 25.04.2022

Bei der Übergabe des Förderbescheids (von links): Hilde Kammerer (BMVI), Holger Banik (Niedersachsen Ports), Andreas Bullwinkel (Geschäftsführer JadeWeserPort-Marketing) und Dr. Norbert Salomon (BMVI). Bild: Bild: Andreas Burmann
Einen Förderbescheid über 2,5 Millionen Euro erhielt Jade Weser Port in Wilhelmshaven, um eine neue Technologie für das Verkehrsmanagement der Hafenbahn zu erproben.
Dr. Norbert Salomon, Ministerialdirektor im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMVI), hat einen Förderbescheid über 2,5 Millionen Euro aus Mitteln des Förderprogramms Digitale Testfelder in Häfen (DigiTest) für das Forschungsvorhaben RaDaR4.0 an die Verbundpartner Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG (1,8 Millionen Euro Fördermittel) und Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG (rund 700.000 Euro Fördermittel) überreicht. Gefördert werden sollen damit Innovationen im Bereich Logistik 4.0 und dem Verkehrsmanagement in den niedersächsischen Häfen. Eine besondere Rolle hierbei spielt die Hafenbahn und genau da setzen die Förderprojekte RaDAR4.0 und RangierTerminal 4.0 an.„Wir freuen uns sehr über diese Fördermittel und auf die kommende Arbeit am Projekt, das derzeit einzigartig in Europa ist. Indem wir logistische Prozesse digitalisieren, stärken wir die Innovationskraft der Hafenwirtschaft“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.
RaDaR4.0
Bei dem Digitalisierungsprojekt geht es um die Einrichtung eines digitalen Testfeldes, bei dem Standardkamerasysteme in Häfen mit der speziellen Technologie OCR/Deep Learning verknüpft werden. Sie sollen in den Häfen Brake, Cuxhaven, Emden und im JadeWeserPort sowie im Rüstersieler Groden in Wilhelmshaven errichtet werden. Vorhandene Kameratechnik wird genutzt, die erfassten Daten sollen mit der Technologie veredelt und offenen Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden.
Um die gesamte Logistikkette darzustellen, können im weiteren Projektverlauf die Verkehrsträger Schiff und Straße mit eingebunden werden. Ziel ist, das Waren-Handling im Schienenverkehr im Zusammenhang mit den Hafenprozessen zu verbessern. RaDaR4.0 hat eine Laufzeit bis Mitte 2024. Projektträger ist der TÜV Rheinland.
Die landeseigenen Hafenbahnen in den vier niedersächsischen Standorten Brake, Cuxhaven, Emden und Wilhelmshaven erstrecken sich auf insgesamt rund 100 Kilometer Gleisnetz. Wöchentlich werden mehr als 150 Züge abgefertigt und jährlich über 135.000 Waggons bewegt. Zudem wird auf dem JadeWeserPort eine 16-gleisige Vorstellgruppe betrieben.
RangierTerminal4.0
Seit knapp zwei Jahren läuft bereits das ebenfalls vom BMDV im Rahmen des Förderprogramms für Innovative Hafentechnologien (IHATEC) geförderte Forschungsprojekt RangierTerminal4.0. Ziel hierbei ist die Optimierung des Energiebedarfs durch den Einsatz einer automatisierten Rangierlokomotive auf der Hafenbahn im Güterverkehrszentrum JadeWeserPort.
Die Erprobung des vollautomatisierten Rangierbetriebes für Containerzüge soll zum einen die Fahrten nach den Anforderungen des Containerumschlags, des Bahnbetriebs und aus Umweltgesichtspunkten, Verringerung von Lärm, Schadstoffen und Energieverbräuchen, optimal aufeinander abstimmen und zum anderen die erforderlichen Kommunikations- und Informationsprozesse anpassen. Bereits abgeschlossen im Rahmen des Projekts sind die Anforderungsanalyse und das Systemkonzept.
Erprobungsfahrten in Wilhelmshaven
Im Sommer dieses Jahres sollen in Wilhelmshaven Erprobungsfahrten unter Realbedingungen absolviert werden. Nach der vollzogenen Elektrifizierung könnte die Lokomotive die heutigen Aufgaben der dieselbetriebenen Version übernehmen. Die Automatisierung der Rangiervorgänge kann dazu beitragen, die Effizienz und die Auslastung des Hafens zu steigern. Dazu Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG: „Die Maßnahme ist ein wichtiger Baustein, um die Rangiervorgänge ökologisch und ökonomisch zu optimieren“. Das Projekt läuft noch bis Mai 2023.
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