Artikel vom 20.11.2023

Dieses Bild haben wir von Hans Jürgen Zietz erhalten. Es zeigt die Stadtbibliothek in Oldenburg, wundervoll in Szene gesetzt. Bild: Hans-Jürgen Zietz
Moin ihr Nordlichter,
es fällt mir diese Woche sehr schwer, euch eine lustige Anekdote zu erzählen, denn mir ist nicht sonderlich danach. Heißt nicht, dass ich nichts erlebt hätte. Ich habe eine Menge erlebt: Vergangenes Wochenende ist meine Oma hergezogen, dabei bin ich evtl. auf immer wieder aufgegangene Müllbeutel getreten und habe ständig entlangfahrende Autos gebeten, mich einfach umzufahren, weil dieser Umzug einfach nicht enden wollte und es in einer Tour geregnet hat. Beim Aufbauen und Zusammenschrauben des neuen Bettes war die Stimmung anfangs auch noch gut. Je später es jedoch wurde, desto erhitzter wurde die Stimmung, weil man irgendwann fertig werden wollte. Und meine Schwester und ich in einem Raum ergibt eigentlich spätestens nach zwei Stunden immer eine Diskussion. Für andere äußerst hitzig, für uns ein normales Gespräch. Was meint ihr, was los ist, wenn drei Generationen in einem Raum sind? Das war bombastisch. Ich glaube, mein Schwager hat die Krise gekriegt. Außerdem war ich diese Woche wieder beim Bingo und habe Freundinnen getroffen. Also, wie ihr merkt, es fehlt mir nicht an Anekdoten.
Jedoch komme ich über das, was mir Samstagnacht passiert ist, nicht so richtig hinweg. Samstagabend war ich mit Freundinnen noch in der Stadt Bierchen trinken. Gegen 23.30 Uhr bin ich dann nach Hause gelaufen. Mein Fahrrad ist leider immer noch kaputt und der Weg von der Stadt zu mir nach Hause ist wirklich nicht weit. Es ist ein schöner Spaziergang. Ich befand mich noch in der Stadt, es war eine Menge los. Da fuhr ein Fahrradfahrer in ca. meinem Alter neben mir und hat irgendwas zu mir gesagt. Ich konnte ihn jedoch nicht hören, da ich Kopfhörer in meinen Ohren hatte (mache ich immer so, um mich abzulenken) und ehrlich gesagt wollte ich auch nicht mit ihm sprechen. Ich wollte einfach nur nach Hause. Er ist dann erst einmal weitergefahren und auf einmal ist er stehen geblieben und hat mich die ganze Zeit angestarrt. Ich bin erst einmal weitergelaufen. Ich wollte mir meine Panik nicht anmerken lassen. Ich bin dann weiter, er stieg wieder auf sein Fahrrad und fuhr diesmal fast neben mir. Zwar mit etwas Abstand, aber durchaus nah genug, dass mir unbehaglich war. Er ist dann wieder weitergefahren und hat angehalten und auf sein Handy geschaut. Da habe ich meine Chance gewittert und meine Route gewechselt. In dem "Atemzug" habe ich meine Freundin, mit der ich ursprünglich unterwegs war, geschrieben. Sie hat zum Glück sofort angerufen. Als ich weiterlief bemerkte ich, dass er mich wieder gefunden hatte und mich weiterverfolgte. Die Angst kroch mir immer weiter den Hals hoch. Zum Glück stand da eine Gruppe von Männern, die die Situation schon erkannt hatten, weil ich auch sehr laut telefoniert hatte und mehrfach das Wort "Polizei" in den Mund genommen hatte. Mein Problem war nämlich auch, dass ich gleich aus der Stadt raus musste und ab dem Moment wäre ich höchstwahrscheinlich allein gewesen. Also änderte ich meine Strategie, nachdem das Wort "Polizei" nicht geholfen hatte. Ich ging direkt auf ihn zu, meine Freundin am Telefon. Sie hielt das für keine gute Idee, aber ich dachte mir: "Lieber jetzt, wo die Gruppe von Männern noch da steht und die Aufmerksamkeit vorhanden ist." Ich ging also direkt auf ihn zu und sagte nochmal, wenn er nicht aufhört, rufe ich nun die Polizei. Das hat gewirkt. Erst sah es so aus, als ob er mir weiterhin hinterherfahren würde, aber er ließ dann doch ab und fuhr in eine andere Richtung. Mein Nachhauseweg war jedoch nicht so angenehm. Ich habe mich ständig umgedreht und die ganze Zeit mit meiner Freundin geschrieben. Es war das erste und hoffentlich letzte Mal, dass mir das passiert ist. An dieser Stelle eine Bitte an euch alle: Bitte passt auf euch auf und wenn ihr merkt, dass jemand Hilfe braucht, helft. Danke. Ich habe mich noch nie so hilflos gefühlt.
Fun Facts
- "zieht" sich aktuell Nirvana rein
- hat das erste Mal Roulette gezockt
- war mit Ihrer "Krone" beim Zahnarzt, schauen wir mal was wird
- schuldet ihrer Schwester weiterhin Tennissocken und den nächsten Hoodie und wenn sich das nicht ändert, bleibt das auch so

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