Artikel vom 25.09.2023

Die Geschwister Marike und Niklas Büter hatten ein rührendes Bild gemalt. Bild: Hans Passmann
Rund 300 Lkw und Feuerwehrfahrzeuge fuhren durch Scharrel, um dem verstorbenen Lasse einen letzten Wunsch zu erfüllen. Am Straßenrand standen zahlreiche Menschen, die ihr Mitgefühl ausdrückten.
Scharrel - Ein letzter Wunsch ist dem vierjährigen Lasse aus Scharrel am Samstag erfüllt worden, obwohl er ihn selbst nicht mehr miterleben konnte. Der tapfere Junge war vor gut einer Woche an einem schweren Herzfehler gestorben und war am Samstag bevor sein Wunsch erfüllt wurde, kurz zuvor auf dem Scharreler Friedhof beigesetzt worden. Auf „Lasses letzte Reise“ begleiteten ihn rund 300 Fahrzeuge – vom Feuerwehrauto, Trecker über Rettungsfahrzeuge bis hin zu großen Lkw. Sie fuhren nach der Beisetzung über die Hauptstraße von Scharrel und erwiesen damit Lasse die letzte Ehre.
Beeindruckendes Bild
Der Junge liebte diese Fahrzeuge. Zu dem Konvoi hatten seine Eltern Janna und Dirk Schulakowski über die sozialen Netzwerke aufgerufen. Es war schon ein beeindruckendes Bild, als die Fahrzeugkolonne durch Scharrel fuhr. Viele Lkw-Fahrer hatten rote Luftballons an ihren Fahrzeugen angebracht. Rot war die Lieblingsfarbe von Lasse. Andere Lkw wiederum zierten Schriftzüge wie „Lasse mach es gut“ oder „Ruhe in Frieden“. Auch hatten einige einen Trauerflor angebracht.
Zahlreiche Menschen hatten sich am Straßenrand versammelt. Nicht nur um den Konvoi zu erleben, sondern in erster Linie, um Lasse und den Eltern ihr Mitgefühl ausdrücken. So wie Barbara Schulte aus Rhauderfehn. „Ich war schon beim kleinen Kilian dabei. Mit meiner Anwesenheit möchte ich der Familie mein Mitgefühl ausdrücken“, sagte sie.
Das tat auch Saterlands Bürgermeister Thomas Otto und fuhr selbst in einem Feuerwehrfahrzeug mit. „Es ist überwältigend, dass sich so viele Fahrer mit ihren Fahrzeugen am Konvoi beteiligt haben. Angemeldet waren rund 200 Fahrzeuge. Nun sind es mehr geworden. Sie alle wollten den Wunsch von Lasse und seinen Eltern erfüllen. Das ist beeindruckend und zeigt auch die Menschlichkeit der Saterländer und Umgebung“, meinte Otto. „Es ist schön, dass der letzte Wunsch erfüllt wurde. Für die Familie ist es ein trauriger, aber sicherlich dennoch schöner Abschied“, so Wolfgang Sibum.
Plakate und Schilder
Die Geschwister Marike und Niklas Büter hatten ein Bild mit einem Lkw darauf gemalt mit der Aufschrift „Wir denken an Dich Lasse“.
Einige Menschen hielten einfach ein Plakat mit „Danke“ hoch. Andere wiederum pusteten Seifenblasen in den Himmel.
Bei aller Trauer waren die Eltern Janna und Dirk Schulakowski überwältigt von der großen Anteilnahme. „So viele Fahrzeuge hatten wir nicht erwartet. Ich hatte mit etwa 50 gerechnet. Das hat Lasse sich bestimmt von oben angeschaut und sich gefreut“, sagte Anna Schulakowski mit Tränen in den Augen. Für sie und ihren Ehemann sei es aber kein Abschied von Lasse. „Es bleibt immer in unseren Herzen“.
Eine Bilderstrecke gibt es unter www.ol.de/konvoi-lasse