Mit dem Spucktest gibt’s schnell Gewissheit

Sande - Es tut nicht weh und ist nicht so unangenehm wie der Abstrich in Rachen oder in der Nasenhöhle, soll aber nach 15 Minuten ebenfalls ein zuverlässiges Ergebnis liefern: Der so genannte Spucktest. Dabei wird etwas Speichel in einen Papierbehälter gespuckt, der Speichel mit einer Pipette entnommen, mit einer weiteren Substanz vermischt und auf einen Teststreifen gegeben. Nach ein paar Minuten weiß man, was Sache ist.
Vier Mitarbeiterinnen der evangelischen Kindertagesstätte Sande und der Hausmeister haben sich jetzt bei einem Schulungsangebot der Aktion „Wilhelmshaven testet“ unter ärztlicher Anleitung in diese Testmethode einweisen lassen. Am Freitag und künftig nun mindestens einmal wöchentlich sollen alle rund 25 Mitarbeiterinnen und die beiden männlichen Kollegen die Möglichkeit haben, sich vor Arbeitsbeginn in den Gruppen testen zu lassen, berichtete Kita-Leiter Detlev Uwe Fleischer.
Sollte tatsächlich ein Spucktest ein positives Ergebnis liefern, würde die Kollegin oder der Kollege unverzüglich nach Hause geschickt, das Gesundheitsamt informiert und alles weitere veranlasst. Dazu gehört dann auch ein weiterer ärztlicher Corona-Test.
Eine der ersten, die sich von ihren Kolleginnen testen lies, war am Freitag Erzieherin Susanne Schmidt. „Das ist für uns ja auch eine Form des Selbstschutzes“, sagt sie. Man arbeitet in den Kitas schließlich relativ ungeschützt, die kleinen Kinder laufen einem in die Arme, Abstand halten funktioniert da nicht. „Und so kleinen Kindern mit Maske zu begegnen, ist schwer“, sagt Kita-Leiter Fleischer.
Glücklicherweise sei die ev. Kita bisher komplett coronafrei geblieben. „Ich bin aber froh, wenn uns bald die Impfteams überholen“, sagt Fleischer.
Aktuell und auch noch mindestens die ganze nächste Woche läuft auch im evangelische Kindergarten noch die Notbetreuung. 58 von 106 Plätzen werden dafür aktuell vorgehalten.
„Ich bin froh, dass wir hier vor Ort nun diese Testmöglichkeit haben“, sagt Sandes Pastor Jörg Zimmermann als Vertreter des Kita-Trägers. Es sei beeindruckend, wie die Mitarbeiterinnen auch in der Notbetreuung tagtäglich mit den Kindern arbeiten und sich im Grunde gar nicht schützen können. „Die Möglichkeit der Tests ist ein Riesenfortschritt“ so Zimmermann. Sie sollten auch bei der Impfung eine andere Priorisierung bekommen.
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