Diese Tipps gibt die Kassenärztliche Vereinigung

Landkreis Oldenburg - Auch die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) weiß um die Probleme, kann daran aktuell aber leider nichts ändern. „Es ist schwer, nicht vorhandene Ärzte auf dem Land zu verteilen“, sagte ein Sprecher der KVN auf Anfrage. Und leider spreche die derzeitige Entwicklung dafür, dass sich die Situation weiter zuspitzen wird. Während die Zahl der Geburten laut KVN im Vergleich zum Jahr 2010 stark gestiegen ist, wagen immer weniger junge Ärzte oder Ärztinnen den Schritt in die Niederlassung. Andererseits wird ein Viertel der Kinderärzte in den nächsten zehn Jahren in Rente gehen.
Mehr Aufgaben
Ganz nebenbei müssen die vorhandenen Kinderärzte auch noch immer mehr Aufgaben übernehmen. Die Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen erhöhte sich seit der Einführung im Jahr 1971 von acht auf nun 14. Die Zahl der empfohlenen Impfungen hat sich in drei Jahrzehnten fast verdoppelt.
Zudem versorgten die Ärzte auch Kinder mit Herzfehlern, schweren Allergien, Lungenkrankheiten etc. Alles also Versorgungen, die früher in den Kliniken geleistet worden seien. „Dadurch fehlen dann die Ressourcen für die medizinische Grundversorgung“, kritisiert der KVN-Sprecher.
Tipps für Termine
Dennoch kann er Tipps geben, um an einen Termin zu kommen.
• Viele Versuche: Wenn es bei der Wunschpraxis mit einem Termin nicht klappt, sollten Eltern ruhig mehrere Kinderarztpraxen kontaktieren. Eine Übersicht über alle Praxen, unter Umständen auch in einem benachbarten Landkreis, ist unter www.arztauskunft-niedersachsen.de zu finden.
• KVN kontaktieren: Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) ist unter der Telefonnummer 116117 zu erreichen. Die Terminservicestelle hilft bei der Terminfindung weiter.
• Hausärzte: Viele Hausärzte betreuen Kinder ebenfalls. Unter Umständen genügt es, dort einen Termin zu vereinbaren.
• Planung: Bei akuten Notfällen ist das natürlich nicht möglich, aber eine frühzeitige Planung der Kinderarztbesuche hilft nicht nur Betroffenen, sondern auch den Ärzten. Langfristige Anmeldungen sind ratsam, wenn es beispielsweise um Impfungen oder Vorsorgeuntersuchungen geht.
• Absagen: Die KVN bittet, das sogenannte „Doktorhopping“ zu vermeiden. Wer also bei einem Arzt einen Termin bekommen hat, sollte diesen unbedingt einhalten oder zumindest absagen, wenn es bei einem anderen Arzt geklappt hat.
• Abwägung: Muss wirklich jedes gesundheitliche Problem in einer speziellen Praxis abgeklärt oder behandelt werden? Fürsorge ist richtig, unter Umständen reicht aber auch die elterliche Wärme daheim als Therapie.
• Geduld: Wer einen Termin bekommen hat, ist leider noch immer nicht am Ziel angekommen. Häufig kommt es in den Arztpraxen zu langen Wartezeiten. Diese sollten die Eltern am Tag des Termins einplanen und geduldig bleiben.
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